Laufen auf der Königsetappe

Wattlauf von Neuwerk nach Cuxhaven – 12 km

Die Schlussetappe des EWE-Nordseelaufs ist die Königsetappe – der Wattlauf von der Insel Neuwerk nach Cuxhaven. Weniger königlich erwies sich mal wieder das Wetter – nasskalt und windig, vereinzelt Regenschauer. Um 10:00 brachte uns der Bus zur „Alten Liebe“. Mit der Fähre ging es weiter zur kleinen Insel Neuwerk. Mittags dann eine weniger gelungene Pastaparty (Nudel mit einer gehaltlosen roten Soße) und anschließend das obligatorische Warten. Gefolgt von weiterem Warten. Zwischen Start- und Zielbogen 12 km Meerwasser.

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Lars, Barbara, Marcel, Renate und Rosi

Mit ablaufenden Wasser kam die Laufstrecke, besser gesagt, das wo wir laufen sollten zum Vorschein -eine mit Prielen und Pfützen versehene schlickige Angelegenheit. Eine mit Priggen gekennzeichnete Laufrichtung – mehr nicht. Um 18:00 starteten die Läufer. Ein paar Meter gemähte Wiese und ab ging es auf (in) das Watt. Ein paar Schritte weiter der erster knietiefe Priel und Schuhe und Hosen waren nass. Alles egal – zusätzlich Wind und Regen – und in der Ferne irgendwo im grauen Dunst das Ziel.

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Schlickig, glitschig und nass

Der Untergrund blieb schlüpfrig. Keine feste Sandbank, keine trockenen Stellen. Ein Pitschen und Patschen Meter für Meter. Und bei jeder Kilometermarke ein: „drei, zwei, eins … weg.“ Die letzten 100 m durch knöcheltiefen Schlick. Danach ein gut durchgewühlter Sandstrand bis zum Ziel – nach 80 km und 8 Etappen in 8 Tagen – SUPER. Einfach riesig.

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Wasser von unten

An der After-Race-Party muss noch gearbeitet werden. Nach 12. EWE-Nordseeläufen kommt die Finish-Party äußerst hausbacken daher: 2 Zapfhähne für 750 Läufer und ein Bratwurstand dem schon nach kurzer Zeit die Bratwurst ausging. Dem Creperie-Wagen war das Aus noch eher beschienen. Und der Fischbrötchenstand kämpfte auch mit leeren Auslagen.

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Wasser von oben

Die Siegerehrung ist zu hinterfragen. 8 Tour-Shirts für den Sieger, nebst unzähliger Medalien und Urkunden. Ein ehrliches „Hab‘ schon“ und der Fairnesapplaus wie bei der täglichen Tombola wäre schöner. Auch eine Alterklassenwertung auf Grundlage einer Brutto-Zeitnahme entspricht nicht dem breiten Geschmack. Die große Masse der „Mitläufer“ hat etwas anderes verdient. Einen großen Dank an den Bürgermeister von Langeoog – so spricht man Breitensportler an.

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Nur noch ein bisschen Schlamm und
eine Ehrenrunde durch den Sand

Unser Vorschlag: Ehrt den 100., 200., 300. etc. Belohnt die Mehrfachteilnehmer. Ehrt den netten Sportler, der gestern seinen 59. Insellauf beendet hat. Überseht nicht die Walker und Läufer am Ende des Feldes, die noch dem Regen trotzten, während die Geehrten schon unter der Dusche standen.

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Ende einer anspruchsvollen Laufserie

Unser Fazit: Der EWE-Nordseelauf ist eine wunderbare Laufserie – wir laufen wieder.

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ulli
Author: ulli