Gabi in Berlin:
Mein erster Marathon,
mit guter Vorbereitung, d.h. in den letzten 3 Monaten ca. 5x Training pro Woche (von 40 min.- knapp 3 h) ging ich mit Herzklopfen und viel Elan an den Start.
Start: Block H (Erststarter)
2 Dresdner vor mir, 3 spanische Senioritas hinter mir, mit lauter Musik gemischten Gerüchen standen wir erwartungsvoll in der letzten Toilettenschlange vor dem Start, es waren nur noch 15 min bis zum Startschuß.
Geschafft und los gings, bei den ersten 10 km waren die Ellenbogen die wichtigsten Körperteile!
Die nächsten 20 km waren geprägt durch: – Durchkämpfen an mächtig begehrte, lang ersehnte Versorgungsstände incl. Auswahlschwierigigkeiten – was ist z. Zt. wohl am besten und wieviel mußt du trinken (Bauchschmerzen vorauszusehen) – bei Durchschnittstemp. um 26 Grad, – erfrischende Duschen aus Feuerwehrschläuchen, – keuchende spuckende Mitläufer, – begeisterte Menschenmassen die mit Schildern, Rasseln, Klatschen und anderen Dingen wirklich Stimmung machten, – Bands mit Rhythmen die nicht nur zum Laufen einladen, – liebe besorgte Verwandte und Bekannte die mit Begeisterungsrufen anspornten und möglichst vieles mit der Kamera festhielten, – die nächste Kilometerangabe, wieviel hab ich schon geschafft?, – nicht zu vergessen und ganz wichtig der immer näher kommende süße Klang der leise zirpenden Zeitmatten, – uuuund und eigentlich müßte man sich mehr Zeit für die vielen wunderbaren geschichtsträchtigen Bauwerke dieser schönen Stadt nehmen (ha,ha,!)
Nach ca. 30 km ließ merklich die Kraft nach, die Beine wurden hart und schwer und eigentlich gab es nichts was unterhalb der Gürtellinie nicht schmerzte. Die Kilometer wurden länger, – die quälende Frage „warum“ – bis – man hat schon andere Sachen durchgestanden – wird schon, – die Getränkestände absolutes nächstes Ziel, – der Zuspruch der Zuschauer immer wichtiger, Musikrhythmen spornten zum Weiterlaufen an. Für immer im Kopf bleiben Schlider ab km 35 wie – „Jammer nicht, glaub an dich, du hast es so gewollt“ oder „so riechen Sieger, schnupper mal“.
Ab km 40 hebt sich langsam wieder die Stimmung, das Ziel in Sicht, der Jubel der Zuschauer auf dem Höchstpunkt, das Brandenburger Tor in Sicht, bald geschafft!
Ein ständiges Grinsen vom B. Tor bis ins Ziel war einfach nicht zu unterdrücken, zum Heulen vor Freude hatte wohl manch einer einfach nicht genug Tränen.
Fazit: Es war einfach ein großes Erlebniss und für jeden Hobbyläufer, der an seine Grenzen gehen und die evtl. überschreiten will, nur zu empfehlen. Für mich bleibt der Spass am Laufen und die Vorfreude auf den nächsten Marathon, vielleicht nächstes Jahr in Block H ( hat jemand Lust bekommen?).
In diesem Sinne einen Wetterfreundlichen Laufherbst
Gruß Gabi und Reinhardt
Gabi wie Haile
Beim 33. Berlin Marathon am 24.September 2006 war Gabi genau so erfolgreich wie Haile Gebrselassie, beide schafften ihre persönliche Bestzeit.
PLATZ | AK | NAME | AK | VEREIN | BRUTTO | NETTO |
3273 | 767 | Gabi (GER) | W40 | TC Köln-Jena | 04:45:21 | 04:38:42 |